Gestein des Jahres 2009: Basalt
Basalt ist nicht nur das jüngste vulkanische Gestein Mitteleuropas sondern auch jenes mit der weltweit größten Verbreitung. So besteht beispielsweise der Großteil der ozeanischen Kruste aus Basalt. Die größten Vorkommen in Deutschland erstrecken sich in einem breiten Streifen von der Vulkaneifel bis zur Lausitz. Sie bilden damit die Grundlage von großen, zusammenhängenden Landschaften wie Eifel, Westerwald, Vogelsberg oder Rhön. Die wirtschaftliche Entwicklung dieser Regionen wurde im Verlauf der letzten Jahrhunderte maßgeblich vom Basaltabbau beeinflusst. Denn durch seine Festigkeit und Verwitterungsresistenz ist der Basalt schon seit jeher als Baumaterial (Sockelbau, Pflastersteine, Schotter uvm.) beliebt.
Basalt ist ein Vulkangestein, welches aus basischen, also SiO2-armen Schmelzen entsteht. Da das Gestein zum Großteil aus dunklen Mineralen wie Pyroxenen und Olivin aufgebaut ist, hat es typischerweise eine dunkle bis schwarze Farbe. Weitere Bestandteile sind Quarz, Feldspäte (Plagioklas ist Hauptbestandteil des Gesteins) oder Feldspatvertreter.
Eine häufige Erscheinungsform des Gesteins sind die meist fünf- oder sechskantigen Basaltsäulen. Diese entstehen, wenn sich das Gestein bei der Abkühlung zusammenzieht. Es zerbricht dabei in ein Netzwerk aus Klüften mit polygonalem Muster. Diese Klüfte ziehen sich senkrecht zur Abkühlungsfläche durch das Gestein, wodurch die typischen Säulen entstehen.
Im Geopark Westerwald-Lahn-Taunus, vor allem im Bereich des Westerwaldes, findet man sehr häufig Basalte. Sie entstanden durch einen intensiven Vulkanismus, der in diesem Gebiet im Tertiär herrschte und zur Entstehung großflächiger Basaltdecken und einzelner Kuppen führte, welche das heutige Landschaftsbild des Mittelgebirges prägen. Basalt war in der Region, vor allem im 19. Jahrhundert, von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Im Geopark Westerwald-Lahn-Taunus zeigen einige Geotope eindrucksvoll Basalt in unterschiedlichen Erscheinungsformen. So sind der Druidenstein bei Herkersdorf, der Basaltbruch Kranstein zwischen Wilmenrod und Weltersburg, die Trödelsteine bei Emmerzhausen und die Felsgruppe Zehntgarben bei Hartenfels aus Basaltsäulen aufgebaut. Bei dem Ketzerstein bei Liebenscheid-Weißenberg hingegen erstarrte die Lava nicht zu Säulen, sondern zu Blöcken. Wie der Ketzerstein sind auch der Kleine und der Große Wolfsstein bei Bad Marienberg Überreste eines basaltischen Lavastroms. Im stillgelegten Basaltsteinbruch zwischen Bad Marienberg und Nisterau existiert eine imposante, fast senkrecht aufragende Wand aus Basalt. Die bis zu 40 Meter hohen Steilwände des Silbersees im Basaltsteinbruch Mahlscheid bei Herdorf geben Einblick in eine 7 Millionen Jahre alte Basaltkuppe. Auch bei der Dornburg mit dem „ewigen Eis“ handelt es sich um eine Kuppe aus Basalt. Der Basalt-Parkours Beilstein zeigt die verschiedenen Nutzungsarten des Vulkangesteins. Der Geopunkt Basaltpark mit seinen Rundwanderwegen und Freilichtmuseum zeigt verschiedene Arten der Kristallisationsformen des Basaltes und informiert anhand von Schautafeln, Gesteinsbeispielen und Exponaten der Basaltgewinnung über die Entstehung und Verwendung von Basalt. Die Burg Greifenstein mit der Glockenwelt wurde auf einem Basaltsporn errichtet. Hier findet man auch Basaltsäulen, welche als so genannte Kragsteine in den Bau integriert wurden. Der Basalt ist überall um die Burg aufgeschlossen.
Das Geoinformationszentrum Tertiär- und Industrie-Erlebnispark Stöffel informiert eindrucksvoll auch über die Geschichte der Basaltindustrie sowie den Vulkanismus der Tertiärzeit.